Ein Hundeleben ist leider oft zu kurz, so dass es immer mal wieder heißt, Abschied nehmen zu müssen. Viele Episoden der jeweiligen Jagdgehilfen bleiben in Erinnerung. Jeder war eine Hundepersönlichkeit mit Macken, aber auch und vor allem, liebenswerten Eigenschaften – einmalige Individuen halt. Da waren……..
Adda vom Baukefeld war eine Deutsch Langhaar Hündin, die 1985 als erster eigener Jagdhund unseren Jägerhaushalt bereicherte. Adda kam am 2. Weihnachtstag zu uns und sollte uns fast 14 Jahre begleiten. Sie war eine sehr passionierte Hündin, der keine Dornen zu dicht waren, die allerdings gerne mal weit ging, aber immer zuverlässig brachte und vom Wesen ein sehr freundlicher Begleiter sowohl in der Familie wie auch auf der Jagd war. Im Alter von 14 Jahren verließen sie dann die Kräfte ………
1996 erfüllten wir uns dann den langgehegten Wunsch einen Langhaarweimaraner zu führen. Don vom St. Huberter Bruch war unser erster Langhaarweimaraner, im Grunde der Urvater unserer WL- Zucht zum Kestenbusch.Er trat damit in die Fußstapfen von Adda, deren Kräfte langsam nachließen. Don war stets ein verträglicher, passionierter und gelegentlich etwas schlitzohriger Jagdbegleiter, der nach Absolvieren von VJP, HZP, Brauchbarkeit und Zuchtschau das Prädikat zuchttauglich erhielt. Er sollte der Vater unserer beiden ersten Würfe werden. Darüberhinaus hat er auch noch in anderen Zwingern gedeckt. 2008, im Alter von 12 Jahren, erkrankte er so schwer, dass wir uns entscheiden mussten, ihn nicht länger leiden zu lassen.
Ihm zur Seite gesellte sich dann 2001 Pia zum Laubwald, genannt Paula. Paula war unsere erste Hündin, die die Verbandsprüfungen VJP, HZP und VGP mit gutem Erfolg absolvierte. Nach Zuchtschau und den erforderlichen Untersuchungen erhielt auch sie das Prädikt der Zuchttauglichkeit. Somit konnte der Grundstein der erfolgreichen Zucht im Weimaranerzwinger zum Kestenbusch gelegt werden. Paula war dann auch die Mutter unseres A und B Wurfes. Aus dem A Wurf behielten wir Akira zurück. Auch Paula war eine passionierte, liebenswerte Hündin, die im Jagdbetrieb zuverlässig ihre Aufgaben erledigte, sei es in der Münsterländer Hecke oder auch am Wasser. Leider wurde Paula nicht sehr alt. 2007 wurde sie unrettbar krank, so das wir uns schweren Herzens von ihr trennen mussten.
Ihre Tochter Akira zum Kestenbusch bereicherte ab 2004 unser kleines Rudel. Akira war eine, mit 59 cm, eher kleine Hündin, was ihrem Leistungsvermögen jedoch keinen Abbruch tat. Auch Akira durchlief, bevor sie in die Zucht kam, erst die Prüfungslaufbahn mit VJP 68P, HZP 180P und VGP ÜF 308P im 2. Preis, SIL, Vbr und Btr. Akira wurde dann die Mutter unseres C, D und E Wurfes. Instinktsicher und zuverlässig zog sie ihre Welpen auf. Überhaupt war sie stets eine Hündin, die gefallen wollte und auf die man sich verlassen konnte. Selbstverständlich war auch sie bestens sozialisiert und verträglich gegenüber Artgenossen. Nach ihrem 3.Wurf entschieden wir sie aus der Zucht zu nehmen, damit sie ausschließlich ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Jagen, nachgehen konnte. Akira wurde 12 Jahre alt und wechselte Ende 2016 in die ewigen Jagdgründe.
2009 ergänzte Urs vom Fenriswolf unser kleines Rudel und füllte die Lücke, die Don ein Jahr zuvor hinterlassen hatte. Urs war ein leichtführiger gelehriger Vertreter seiner Rasse, der innerhalb eines Jahres alle drei Verbandsprüfungen VJP, HZP und VGP mit gutem Erfolg absolvierte. Zusätzlich konnten ihm ein Sichtlaut (SIL), der Härtenachweis (HN) am Fuchs und die BTR attestiert werden. Als 2013 ein Beizhabicht unser Jagen bereicherte, wurde er zum Vogelhund ausgebildet. Sauberes Vorstehen und zügelbare Passion machten diese Ausbildung erstaunlich leicht und Urs auch hier voll einsetzbar. Wegen einer C1 Hüfte konnte er nicht zur Zucht eingesetzt werden. Leider ging er 2016 unvorhergesehen von uns, natürlich viel zu früh.
Am 2.4.2021 mussten wir uns schweren Herzens von unserer Gise ( Vosbroeks Gijsje ) trennen. Gise stammte aus einer niederländischen Verpaarung einer kurzhaarigen Hündin und einem langhaarigen Rüden und war von der Haarvarietät eine „stockhaarige“ Hündin, eine Haarvariante die phänotypisch dem Kurzhaar sehr ähnlich ist, aber mit deutlich dichterem Haar und zuchtbuchmäßig dem Langhaar zugeordnet wird. Gise wurde am 30.10 2008 gewölft und hat, wie alle unsere zur Zucht eingesetzten Weimaraner Hündinnen VJP, HZP und VGP mit sehr guten Ergebnissen absolviert. Darüberhinaus erhielt sie den Härtenachweis und den Lautjagernachweis. Auch jagte sie klug an Schwarzwild, nachdem sie im Saugatter erste Erfahrungen mit diesem wehrhaften Wild gemacht hat.
Gise war eine ausgesprochen unkomplizierte, liebenswerte und souveräne Hündin, passioniert, mit ausgezeichneter Wasserarbeit, Raubzeug- und Wildschärfe, großrahmig und sozialverträglich. Gise war die Mutter unseres F, G und H-Wurfes mit insgesamt 29 Welpen.
Am 19.Mai 2022 hieß wiederum Abschied zu nehmen von einem geliebten Vierbeiner. Phillis Pride vom Akazienhain wurde mit fast 14 Jahren so schwer krank, dass wir sie von ihren Leiden erlösen lassen mussten. Der liebenswerte Irish Terrier war seit 2008 ein roter Farbtupfer in unserer grauen Meute. Sie war Mutter von 2 Würfen
und eigentlich als Haus- und Familienhund gedacht. Jedoch zeigten sich bald ihre jagdlichen Anlagen, so dass sie sich nahezu autodidaktisch in das jagdliche Umfeld einpasste. So wurde sie zur passionierten Stöberin in Münsterländer Hecken, jagte passioniert im Wasser und zeigte ihre Terrierqualitäten auch auf Drückjagden. Im Saugatter brachte sie auch die dickfelligsten Sauen in Schwung und trieb sie vor sich her.
Da hieß es dann auch schon einmal warten, bis sich der Rotschopf bequemte zurück zu kommen. Freundlich, unkompliziert auch als Babysitter für Weimaranerwelpen, war sie stets ein angenehmer Hausgenosse und Begleiter.